Von Peter Denlo
In der kleinen, behaglichen Bar Zur Weissen Rose im Zürcher Oberdorf lag der beissende Duft von cremigem Fondue und fruchtigem Weisswein in der kalten Winterluft. Kerzenflammen tanzten in schmiedeeisernen Haltern an den grob behauenen Holzbalken, während die tiefen Töne von Mariah Careys Weihnachtsballade sanft aus den Lautsprechern schwebten und von einem einzigen Wunsch sangen: All I Want For Christmas Is You.
Schauspieler Erich Hollenstein, in einem kastanienbraunen Sakko und mit leicht gerötetem Gesicht, kippte die letzten Tropfen Chasselas in sein Weinglas, womit er es fast bis zum Rand voll brachte. Schwankend, denn schon ein wenig beschwipst, richtete er sich auf und verkündete mit dröhnender Stimme: «Auf Valentina!» Ein synchrones Klingen von Gläsern erhob sich unter den zustimmenden Gästen, die den Weisswein vom Genfersee schwenkten und ihm laut zuprosteten. Kaum hatte er einen kräftigen Schluck genommen, holte er noch einmal Luft, reckte das Glas erneut und proklamierte: «Auf Patrick!» Wieder erklang das jubilierende Klirren, während der heisse Käse in den Caquelons am Tisch leise blubberte.
Es hatte schon Tradition, dass sich das DinnerKrimi-Ensemble und ihre eifrigsten Anhänger in der Adventszeit zu dampfendem Glühwein und üppigem Käsefondue in Zürich versammelten, um gemeinsam auf Weihnachten und das kommende Jahr anzustossen. So sassen an den Tischen nicht nur Erich, sondern auch Cécile Gschwind mit ihrem eleganten roten Schal, Michèle Wächter in ihrer abgetragenen Helly-Hansen-Jacke, der deutsche Exportschlager Simone Appel, Ana Xandry in funkelndem Pailletten-Top, Raphael Schmitz mit einer weissen Strickmütze über seinem Man-Bun, der grossgewachsene Matthias Kreinz und die biertrinkende Abendspielleiterin Corinne Werner. Zusammen mit ihren Fans und Stammgästen schwenkten sie Brot durch die brodelnden Caquelons und schwelgten in Erinnerungen an die beiden kürzlich verstorbenen Kollegen.
Nathalie, seit Jahren treues Mitglied des Fanclubs, lachte aus vollem Halse und erzählte mit funkelnden Augen, wie Patrick hinter den Kulissen einen Schreckschuss viel zu früh abgegeben hatte und Valentina ihren Tod viel früher hatte spielen müssen. Doch sah sie sich auf der Bühne noch mitten in einem langen Monolog, den sie hastig in ihre Sterbeszene einbauen musste. Über diese unübliche Szene lachten alle, während der würzige Geruch von Kirsch und Knoblauch ihre Nasen umschmeichelte.
Im hinteren Teil des Lokals, um einen runden Tisch mit weissem Tischtuch, sassen Sofia und Matthias gemeinsam mit drei älteren Damen, die seit Jahren jeder Tour der DinnerKrimi-Truppe hinterherreisten. Renate, die Silberhaarige mit sonorem Bündner Dialekt, beäugte Sofia neugierig.
«Bist du auch Schauspielerin?», fragte sie mit einem spitzbübischen Lächeln. Sofia strich sich verlegen eine Haarsträhne hinter das Ohr. «Nein, nein, ich bin eigentlich …»
Doch Matthias legte beruhigend eine Hand auf ihre Schulter und unterbrach sanft: «Sie ist gestern in Luzern kurzfristig als Abendspielleiterin eingesprungen.» Sofort nickten die Damen verständnisvoll.
Amelie, die untersetzte Thurgauerin mit der unverwechselbaren Salz-und-Pfeffer-Kurzhaarfrisur, rückte auf ihrem Stuhl vor, musterte Sofias Oberschenkel, auf dem Matthias’ Hand ruhte, und hakte nach: «Und wie lange seid ihr beide schon zusammen?» Im selben Moment zog Matthias die Hand zurück. Sofia errötete tief, räusperte sich, dann lächelte sie schüchtern: «Wir haben es noch nicht offiziell gemacht.»
«Ah, dann also erstmal ganz exklusiv für uns!», jubelte die Bernerin Erika und flüsterte ein anerkennendes «Gratulation!» an das Paar. Renate zwinkerte verschwörerisch: «Keine Sorge, wir verraten es niemandem.»
Da knarrte die Eingangstür, ein eisiger Windstoss fegte herein und liess die Kerzen flackern. Tom, der schmierige Patron des Landhauses in Liebefeld bei Bern, trat ein, sein Nadelstreifenanzug glänzte unter den warmen Lichtern. Ana Xandry begrüsste ihn mit einem freudigen Quietschen und streckte ihm ein Glas Weisswein entgegen. Sofias Augen weiteten sich. «Was macht der denn hier?», flüsterte sie zu Matthias, der nur mit den Schultern zuckte.
Während Brenda Lees Rockin’ Around the Christmas Tree durch das Lokal hallte, hatte Ana Tom bereits an der Hand gepackt und zog ihn zum Schwungtanz auf die klitzekleine Fläche vor dem Bartresen. Cécile und Michèle lachten hell auf und tauchten ihre Gabeln tief in den dampfenden Käse.
«Ist das auch ein Schauspieler?», wollte Amelie zwischen zwei Bissen Fondue wissen. Matthias schüttelte den Kopf: «Nein, er führt das Landhaus in Liebefeld.» Erika lehnte sich zurück, schluckte schnell den letzten Schluck ihres Vieille Prunes runter und flüsterte hingerissen: «Ein wahres Prachtstück von einem Mann!» Sofia unterdrückte ein Kichern, drückte flink ein Stück knuspriges Brot an ihre Gabel und tauchte es in den Käse.
Plötzlich rief Erika aus voller Kehle: «Huhu!» und winkte dem tanzenden Tom, der verwirrt zu ihr herüberblickte. «Hier ist noch ein Sitz frei.» Erika wies auf den freien Platz der gemütlichen Bank neben ihr. Sofia graute es bereits, mit diesem schleimigen Typen den Tisch und obendrauf auch noch ein Fondue zu teilen. Doch Tom liess sich nicht vom swingenden Tanz mit Ana ablenken, die schallend mit Brenda Lee mitsang, und liess die Einladung unbeantwortet in der stickigen Käseluft hängen.
Ana und Toms weihnachtliche Performance wurde jäh unterbrochen, als Raphael mit einem Ruck von seinem Stuhl hochschnellte. Sein Gesicht glühte vor Zorn, er stürzte zur rustikalen Bar aus dunklem Fichtenholz, riss am dünnen Laptopkabel, bis die festliche Musik verstummte. Dann packte er Tom mit kalter Entschlossenheit am Handgelenk und riss ihn aus der beschwingten Umarmung von Ana.
Tom behielt jedoch die Fassung. Mit einer fliessenden Bewegung, als tanzte er weiter, wirbelte er Raphael um sich herum und drückte nun dessen Arm schmerzhaft hinter den Rücken. Der Raum verharrte in gespanntem Atem. Nur das leise, verführerische Zischen schmelzenden Käses am Rand der fast leeren Pfannen durchbrach die Stille.
«Fuck you!», riss Raphael die Zähne auf, sein zorniger Geifer sprühte bis zum kleinen, halbherzig dekorierten Weihnachtsbaum neben dem Tresen. Tom aber blieb cool, liess die Stimme eines überfreundlichen Gastgebers ertönen: «Eifersüchtig, Raphi? Willst du auch mit Ana tanzen?» Ein leises, aber gut hörbares Murmeln lief durch die Menge. Raphaels Stimme bebte, seine Augen verengten sich vor Schmerz und Wut, während er sich gegen Toms Griff stemmte: «Was willst du hier?» Sein Arm brannte von dem Druck, seine Mundwinkel zuckten.
Tom spannte die Schultern, zwang ein höhnisches Lächeln auf die Lippen und antwortete mit kehligem Tonfall: «Ich bin euer Fan. Ich will mit euch Fondue essen, wie die anderen auch.» Seine Stimme war süss wie Karamell, doch schärfer als die Spitze eines Dolches.
«Du bist doch gar kein Mitglied im Fanclub», knurrte Raphael, der die Haut um sein Handgelenk kaum noch spürte. Tom beugte sich vor, sein Ellbogen in Raphaels Rücken bohrend: «Willst du meine Membership-Karte sehen?» Raphael stöhnte, sein ganzer Körper erzitterte.
«Lass ihn los!», rief Michèle von ihrem Platz hinter dem dampfenden Caquelon herüber. Ihre Stimme war fest, die Gabel in der Hand als leise Drohung in seine Richtung ausgefahren. «Du tust ihm weh.»
Erich, am Tisch neben ihr, runzelte die Stirn: «Und ja, was machst du eigentlich hier, Tom?»
Ana, die sich hinter dem Bartresen in Sicherheit gebracht hatte, trat nun in ihrem glitzernden Pailletten-Top hervor. Wie funkelnde Weihnachtsdeko stellte sie sich verlegen neben Tom.
«Komm, Tom, lass ihn los.» Der Nadelgestreifte zog die Augenbrauen hoch, tat aber wie befohlen und liess Raphaels Arm ruckartig los. Unter dem abrupten Druckverlust verlor Raphael das Gleichgewicht und schlug mit dem Kopf voraus auf die kalten Bodenplatten der Weissen Rose auf.
«Ich habe Tom eingeladen», gestand Ana mit gedämpfter Stimme. Ein kollektives Keuchen ging durch die Reihen der Schauspielerinnen und Fans. Raphael blieb reglos liegen, bis er sich mühsam am Tresen hochzog, Schweissperlen an der Stirn. «Wie kommt es dir nur in den Sinn, ihn hierhin einzuladen, Ana?» Seine Stimme klang brüchig, den Schmerz vergass er im Zorn.
Ana straffte die Schultern, legte Tom eine Hand auf den Arm und enthüllte ihre Neuigkeit mit leisem Stolz: «Na gut, damit es jeder weiss: Wir sind seit zwei Wochen zusammen.»
Ein leises «Schade» entrang sich Erikas Lippen. «Die Guten sind immer besetzt!»
Raphael liess seine Stimme mit knirschender Härte tönen: «Ana, wie kannst du nur? Er hat Valentina ermordet, meine Freundin!» Er deutete mit zitterndem, anklagendem Finger auf Tom, der ihn mit kalten, stechenden Augen fixierte.
Ana jedoch liess die Anschuldigung nicht unkommentiert auf sich ruhen: «Erstens hatte Vali mit dir Schluss gemacht, Raphi. Und zweitens hat Cécile sie erschossen!» Ein Raunen folgte, und alle Blicke wanderten zur Eingangstür, wo Cécile am ersten Tisch sass, ein dampfendes Stück Käsebrot an der Gabel, auf das sie eben noch geblasen hatte. Ihre Lippen verformten sich zu einem herausfordernden Lächeln, als sie das Brot in den Teller fallen liess und langsam aufstand.
«Ja, ich habe abgedrückt», sagte sie ruhig, während ihre Augen im Schein der Kerzen glitzerten. «Aber ich habe das in jeder Vorstellung von Killer Klinik getan. Und dabei fiel nie ein Schuss. Jemand hat die Pistole ausgetauscht.»
Nun erhob Sofia sich, den ganzen Raum überblickend. Sie fühlte die Gefahr in der Luft wie elektrischen Strom und wusste, ihre Zeit war gekommen, um die Situation zu entschärfen. Da sie ihre Dienstwaffe hatte abgeben müssen, umklammerte sie vorsorglich ihre spitze Fonduegabel.
«Wir haben doch bereits erörtert, dass Corinne die Waffe anonym zugeschickt bekommen hat», begann Sofia mit fester Stimme. Corinne, in einem dunkelroten Pullunder mit Rammstein-Aufschrift, hob ihr Bierglas und rief spöttisch: «Ja, Baby, zeig ihnen, wer hier die Fäden zieht!» Sofia nickte und fuhr fort: «Sie hielt die Pistole als eine leisere Variante für Valentinas sensible Ohren und gab sie Patrick weiter. Der reichte sie vor der Szene Cécile, die dann den tödlichen Schuss auf der Szene abfeuerte.»
Cécile zupfte nervös an ihrem flauschigen roten Schal: «Aber ich wusste doch nicht, dass es eine echte Waffe war!» Ihre Stimme zitterte. Sofia legte beruhigend eine Hand auf ihre Schulter: «Ich denke, weder du, Corinne noch Patrick haben das geahnt. Aber Patrick muss etwas herausgefunden haben, sonst wäre er nicht ebenfalls ermordet worden.»
Corinne begann zu applaudieren, doch Sofia hob die Hand und unterbrach sie scharf: «Dieser Fall ist noch lange nicht gelöst. Spare dir den Applaus lieber, bis wir ihn wirklich geknackt haben.»
Ein leises Rascheln ging durch die Menge. Simone rief fordernd: «Können wir jetzt endlich die Musik wieder anstellen?» Ana lächelte zaghaft, trat zum Laptop, und als sie das Kabel wieder einsteckte, begann eine instrumentale Version von White Christmas. Die goldenen Lichter der Kerzen tanzten über die Gesichter, während Cécile, Simone und Erich die ersten sentimentalen Zeilen anstimmten und der Raum sich wieder in festliche Stimmung hüllte – doch der Unterton aus Verrat und Verdacht blieb wie der Duft des Käses in der Luft hängen.
Sofia wollte sich gerade auf die harte Holzbank neben Matthias sinken lassen, als plötzlich ihr Handy in der Hosentasche zu vibrieren begann und gegen den Stoff klopfte. Im selben Augenblick berührte Renate aus dem Bündnerland ihre Schulter und grinste verschmitzt: «Hier fühlt es sich ja an wie in einem richtigen DinnerKrimi!» Sofia grinste zurück und korrigierte sie: «Nein, ein DinnerKrimi ist wie das richtige Leben.» Endlich hatte sie das klingelnde Gerät aus der engen Jeans gefischt und drückte hastig zum Abnehmen.
«Hallo?»
«Sofia, hier ist Benjamin», tönte die Stimme des Chefassistenten am anderen Ende, die vor Aufregung flatterte wie ein gefangener Vogel. «Du wirst nicht glauben, was die Resultate zeigen!»
«Moment, Beni, ich muss aus dem Lärm raus», erklärte sie, hechtete zur Garderobe hinüber, riss ihre Jacke vom Haken und huschte zum Ausgang hinaus. Draussen wirbelten dicke Schneeflocken im Schein der Strassenlaternen. Sie schlang den Schal enger um den Hals und führte neugierig das Handy ans Ohr.
«Okay, Beni, schiess los.»
«Die Seriennummer der Beretta, die du mir zum Überprüfen geschickt hast», stammelte Benjamin, «ist auf Leo Leoni registriert!»
Sofias Herz stolperte, in ihrem Magen breitete sich ein Kribbeln aus. «Auf Leo? Den kleinen Schmierfinken, den ich im November eingebuchtet habe?»
«Genau der!», bestätigte Benjamin ungläubig.
«Auf Leo, dessen Hintermänner mein Angorakaninchen Luigi erschossen haben?» Ein kalter Schauer der Genugtuung und gleichzeitig ein stechendes Unbehagen fuhren durch Sofias Wirbelsäule.
«Du hattest von Anfang an Recht, Sofia, die beiden Fälle hängen zusammen», jubelte Benjamin stolz.
«Morgen muss ich mit Burkhard sprechen.» Sofia war sich bereits siegessicher.
«Warte noch ab, Sofia», versuchte Benjamin sie zu überzeugen. «Er ist gar nicht gut auf dich zu sprechen. Also lass uns zuerst noch ein paar Indizien mehr finden.»
«Danke, Beni.» Sie verabschiedete sich und legte auf. Im flackernden Schaufenster eines kleinen Puppenladens fing ihr Blick die starren, weissen Porzellangesichter und perfekt gewickelten Ringellöckchen auf. Ein schwaches Lächeln stahl sich auf ihre Mundwinkel, doch zugleich kletterte ein leiser Schauder an ihrem Rücken empor.
Plötzlich stürmte Matthias um die Ecke, die Hände hektisch in die Winterjackentaschen vergraben. «Sofia, das musst du hören!» Seine Stimme zitterte vor Adrenalin.
«Für Karaoke bin ich doch völlig untalentiert.» Sie lachte, doch das Lachen klang dünn in der eisigen Luft.
«Keine Sorge. Cécile steht gerade betrunken auf dem Tisch und brüllt Mariah Careys All I Want For Christmas Is You», erwiderte er und hob die Stimme zu einem triumphalen Flüstern. «Kein Vergleich zu dir.» Er lachte kurz und küsste sie auf die Wange. Dann nahm er wieder Luft: «Aber hör mir zu: Nachdem Tom sich zu Ana gesetzt hatte, fragte Erich ihn, was er denn bei Pauli zu suchen hatte.»
Sofia runzelte die Stirn.
«Erich wohnt in derselben Strasse wie Pauli», erzählte Matthias weiter. «Und an dem Abend, nachdem Pauli bei dir war, hat Erich gesehen, wie Tom aus dem Haus herauskam, in dem Pauli lebt.»
«Das ist in Zürich», dachte Sofia laut nach, «und Tom lebt in Bern. Und was hat er jetzt Erich geantwortet?»
«Dass er ein Lügner sei und sich hier in dieser Runde nicht mehr willkommen fühle. Dann rannte er hinaus und Cécile begann zu singen.» Matthias grinste.
Ein hämmernder Knall killte sein Lächeln. Ein lauter Schuss, begleitet von zersplitterndem Glas und panischen Schreien. Sofia zuckte zusammen. Matthias umarmte sie reflexhaft um die Schultern. Einen Moment später rannten sie ohne ein Wort um die Ecke.
Die Gasse war menschenleer. Nur aus der Weissen Rose war das Kreischen des Horrors zu hören. Sofia erblickte zuerst all die Glasscherben am Boden. Die zerborstene Scheibe bot ihnen freie Sicht ins innere Chaos des Lokals.
Cécile lag reglos am Boden, ihr Körper schien einen tiefen Fall genommen zu haben und lag blutüberströmt in ungemütlicher Position vor dem Bartresen. Ihr roter Schal verdeckte ihren Kopf und sog sich langsam mit warmer Flüssigkeit voll. Nathalie, das Fanclubmitglied, war unter der Toten begraben und rang nach Luft, während sie panisch die Hände in den Himmel reckte.
Erika aus dem Bernbiet und Amelie aus dem Thurgau stürzten Hand in Hand heraus.
«Jesses! Cécile hat so schön gesungen. Und dann Päng!» Erika leerte das Weinglas in einem Zug und verdrehte die Augen. Amelie wischte sich derweil mit der Rückseite ihrer Hand Blut von den Wangen und flüsterte entsetzt: «Es spritzte aus ihrem Bauch bis zu uns herüber!»
Aus der Tür taumelte Ana, das Gesicht von Blutspritzern bedeckt. Sie schwankte einen Moment und liess sich dann auf die Knie fallen, die schmerzhaft auf dem kalten Kopfsteinpflaster landeten. Ihr Gesichtsausdruck hatte etwas Gespenstisches, als ob sie gerade ein düsteres Geheimnis entziffert hätte. «Wo zum Teufel bist du, Tom?!», hallte ihr Schrei durch die frostige Nacht.
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Lies morgen das nächste Kapitel von «Süsser die Mörder nie morden».
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Alle Personen, Firmen und Ereignisse in dieser Geschichte sind frei erfunden. Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Personen oder Unternehmen sind rein zufällig.