Wenn jemand mit einer Trillerpfeife bewaffnet über ein Theaterschiff geistert oder behauptet, sein imaginärer Sohn liege in der Glühweinkrippe auf dem Üetliberg, dann steckt ziemlich sicher der Fanclub von krimi.ch dahinter. Genauer gesagt: Katja und Lukas, zwei begeisterte Mitglieder, die wissen, wie man Spass und Spannung unter einen Hut bringt – oder wahlweise unter eine Ritterburg aus 30’000 Klemmbausteinen.
Katja, 33, kocht mit Hingabe – am liebsten mit Zutaten aus dem eigenen Garten. Ihre Capuns sind legendär, ihr Sauerteigbrot weit über die Dorfgrenzen hinaus bekannt. Lukas, 36, geniesst gerne das, was auf den Tisch kommt, und ist besonders dann zufrieden, wenn danach noch Zeit für ein Brettspiel bleibt. Gemeinsam teilen die beiden nicht nur Küche, Garten und eine beachtliche Lego-Sammlung, sondern auch eine Leidenschaft für unsere Krimigeschichten – besonders jene zum Mitmachen.
Wie alles begann
Es war ein unscheinbarer Abend in ihrem Lieblingsrestaurant Zum Bauernhof in Oberlunkhofen, als Katja und Lukas zum ersten Mal auf krimi.ch aufmerksam wurden. Ein Flyer lag auf dem Tisch, die Idee war schnell geboren: Ein interaktiver Krimiabend könnte genau das Richtige sein. «Einfach einmal den Kopf abschalten» – das war das Ziel. Was sie nicht wussten: Statt eines gemütlichen Abends am Tisch stand Lukas schon bald als «Tino Tripper» mit den Schauspieler von Panik auf der Titanic auf der Bühne. Mit Notizblock und Trillerpfeife sollte er bei drohender Gefahr Alarm schlagen – und das tat er auch. Aus einem geplanten Abendessen wurde ein gelungener Einstieg in die Welt von DinnerKrimi.
Der nächste Schritt: Fanclub
Beim zweiten Besuch – diesmal hiess das Stück Gemordet, nicht gerührt – erhielt Katja die Rolle von «M», der charismatischen James-Bond-Chefin mit viel Einfluss. Spätestens da war das Krimifieber ausgebrochen. Die logische Folge: die Anmeldung im Fanclub. Und seither sind Katja und Lukas regelmässig bei Veranstaltungen von krimi.ch dabei. Vom Saisonstart Apéro im September, über Glühwein im Dezember bis zu einer Besichtigung des Gotthard Basistunnels – die ungezwungenen Fanclubtreffen bringen Schauspieler und Fans näher zueinander.
Was ihnen der Fanclub bringt? «Es ist schön, die Schauspielerinnen und Schauspieler sowie das Organisationsteam auch ausserhalb der Stücke kennenzulernen. Die Atmosphäre ist locker, ungezwungen – einfach angenehm.» Der persönliche Kontakt stört auch nicht die Theaterillusion, im Gegenteil: «Gerade weil man weiss, wer auf der Bühne steht, und weil man sich kennt, macht das Zuschauen noch mehr Spass.»
Vom Dinner bis zum ganzen Wochenende
Seit 2022 haben Katja und Lukas sieben DinnerKrimis und drei WeekendKrimis besucht – wow, das kann man wirklich nur von Fans erwarten. Besonders die Wochenendanlässen haben es ihnen angetan. «Man kann richtig eintauchen, die reale Welt ausblenden. Es sind kurze Nächte – aber dafür lange Gespräche, spannende Theorien und manchmal auch überraschende Wendungen», meint Katja.
Lukas ergänzt: «Nach der grossen Party am Samstagabend rätseln wir meist weiter, sortieren noch Indizien und diskutieren bis spät in die Nacht. Die Kombination aus schönem Hotel, guter Geschichte und viel Interaktion macht die Wochenenden zu unvergesslichen Erlebnissen.»
Ein imaginärer Sohn namens Ramon
Natürlich bleiben bei so vielen Besuchen auch die Anekdoten nicht aus. Besonders in Erinnerung geblieben ist den beiden ein Moment während des WeekendKrimis Spurlos verschwunden. Katja erhielt die Rolle Ramona, die Tochter von Heike Krauss, gespielt von Schauspielerin Ulrike Cziesla. «Auf die Frage meiner fiktiven Mutter, wo denn ihr Enkel, also mein Sohn, Ramon sei, antwortete ich, er sei übers Wochenende in der Glühweinkrippe auf den Uetliberg. Mir kam das gerade so in den Sinn, weil wir uns nur wenige Monate davor mit dem Fanclub dort oben zum Glühweintrinken getroffen hatten. Ulrike schaute mich kurz an und meinte dann ganz trocken: „Ja, du bist meine Tochter!“»
Der Reiz des Spiels
Abseits der Krimis sind Katja und Lukas leidenschaftliche Brettspieler. Carcassonne, Dog, MicroMacro und Puerto Rico stehen regelmässig auf dem Programm – und auch ihre Burg Blaustein aus 30’000 Legosteinen wird abends verteidigt. True-Crime-Serien oder Krimis im Fernsehen interessieren sie weniger. Für sie ist der Reiz von krimi.ch die Verbindung von Spiel, Schauspiel und Spass – «eine Welt, in die man eintauchen kann und wo das Mitmachen fast genauso wichtig ist wie das Zuschauen.»
Und was könnte der Fanclub sonst noch bieten? Ganz konkrete Wünsche haben Katja und Lukas nicht. Die bisherigen Anlässe sind für sie bereits eine Bereicherung – «Gelegenheiten, bei denen das Persönliche nicht zu kurz kommt.» Und vielleicht gibt’s ja irgendwann ein Spezial-Weekend in der Lego-Burg? Raum für Leichenfunde wäre jedenfalls genug vorhanden.
Der Fanclub von krimi.ch ist weit mehr als nur ein Kreis von Zuschauern. Er ist eine Gemeinschaft von Mitspielenden, Mitfiebernden und Mitlacherinnen. Und Katja und Lukas zeigen eindrücklich: Wer einmal mitgespielt hat, will nie mehr nur daneben sitzen.