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«Süsser die Mörder nie morden»

16. Dezember 2025
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«Süsser die Mörder nie morden» – 16.12.

Von Peter Denlo

Draussen peitschte der Sturm um das knarzende Holzhaus, und Pauli lag wach, die Glieder starr vor Kälte. Jeder Windstoss presste sich eisig durch die schmalen Ritzen der Holzbalken, liess sie ächzen und zischen, wie spöttische Geister, die ihm um die Ohren flüsterten. Er zog die muffige Wolldecke bis über die kalten Ohren und spürte, wie der modrige Duft von feuchter Wolle ihm in die Nase kroch.

Er zwang sich, an etwas Schönes zu denken. Vor seinem inneren Auge erhob sich das Bild eines dreizehnjährigen Jungen, der barfuss am goldenen Sandstrand Italiens entlanglief. Seine Grossmutter hatte ihn für eine Woche aus dem endlosen Streit seiner Eltern gerettet und ihm das dolce far niente beigebracht. Er spürte noch den feinen Quarzsand zwischen den Zehen, roch Salzwasser und Pinienharz, fühlte die brennende Sonne wie wärmende Handflächen auf seinen Schultern. Doch die Erinnerung verflüchtigte sich, und plötzlich stand er wieder im Schutthaufen der elterlichen Wohnung, ein halbes Jahr später, an der Seite seiner Mutter. In einem furchtbaren Wutausbruch hatte sie seinen Vater erstochen. Vor seinem inneren Auge sah er die Grimassen ziehende Mutter, wie sie ihn anschrie, sofort seine sieben Sachen zu packen. Aber sein Rucksack lag auf der anderen Seite der blutgetränkten Leiche, und er hatte sich nicht gewagt, über den leblosen Körper seines Papis zu springen.

«Denk an etwas anderes! Denk an etwas Schönes!», presste er sich selbst auf die Lippen, während sein Herz gegen die Rippen trommelte.

Die Nächte quälten ihn mit ihrer bedrohlichen Stille. Er fürchtete das Knirschen fremder Schritte im Schnee. Er fürchtete das grelle Aufblenden einer Taschenlampe, die ihn beinahe erblinden liess. Und er fürchtete den kalten Stich einer nächsten Spritze in den Oberarm. Würde es erneut nur eine Betäubung sein, oder würde er diesmal in den ewigen Schlaf fallen?

Bereits zweimal war eine Gestalt mitten in der Nacht in die Hütte eingedrungen und hatte ihn betäubt. Jedes Mal wachte er am Morgen auf, um neue Mahlzeiten auf dem Tisch vorzufinden. Doch wie lange würde dieser grausame Gastgeber sein perfides Spiel noch spielen? Schliesslich glitt er in einen unruhigen Schlaf, ohne Antworten auf seine stummen Fragen.

Dann rissen ihn Schritte aus dem leichten Schlaf. Sein Herz setzte kurz aus. Er hob den Kopf: War es nur Einbildung gewesen? War er so paranoid, dass sein Verstand Geräusche heraufbeschwor, die nie existiert hatten?

Plötzlich schrillte ein Handy in weiter Entfernung, und Paulis Herz begann dumpf in seiner Kehle zu hämmern. Er verharrte reglos, lauschte dem fernen Murmeln einer Stimme, während sein Magen sich vor Angst zusammenzog.

Behutsam tastete er mit den Fingern aus dem Bett Richtung Ofen zum eisernen Feuerhaken, der seit einigen Nächten wie ein stummer Wächter in der heissen Glut steckte. Sein zurechtgelegter Plan war ausgeklügelt, feuerfest – die einzige Waffe gegen seinen Peiniger.

Die Stimme verstummte, und die Schritte näherten sich wieder. Die klamme Kälte in Paulis Gliedern wich einem brennenden Adrenalinstrom, der seine Haut erröten liess, so, als stünde er vor einer bedeutenden Premiere. Wie auf der Bühne hatte er nur eine einzige Chance, das Publikum von seinem Können zu überzeugen.

Der Schlüssel drehte sich widerstrebend mit einem leisen Quietschen im Schloss. Dann schwang die Tür auf. Ein kalter Wind zog durch den engen Raum über Paulis Körper auf der Pritsche hinweg. Mit geschlossenen Augen spielte er den Schlafenden. Doch er fühlte den grellen Lichtkegel auf seinem Gesicht ganz genau. Sein Herz pochte so laut, es schien, der Big Ben selbst läute zur heiligen Messe in seiner Brust.

Wie von einer Tarantel gestochen zuckte plötzlich Paulis Arm. Er packte geschickt den Griff der Metallstange, zog sie mit einem Ruck aus der Glut, worauf der rötlich-orange glühende Haken nach vorn in Richtung Licht sauste. Mit einem Aufschrei wich der Eindringling zurück, die Taschenlampe fiel klirrend hinab. Pauli sprang auf, schnappte sich die Lampe, drehte den Spiess um und liess den Lichtstrahl direkt in das entsetzte, verbrannte Gesicht des Fremden zünden, das ihm plötzlich gar nicht mehr fremd vorkam.

* * *

Sofia stand in der Künstlergarderobe des Landhauses Liebefeld und liess ihren Blick über die tief verschneite Strasse gleiten. Draussen wirbelten dicke, flauschige Schneeflocken durch den bleigrauen Winterhimmel, und im warmen Leuchten der alten Strassenlaternen schienen sie noch voluminöser, schwer wie Wattebäusche, die sanft zu Boden segelten.

Unten im Erdgeschoss schwang die Eingangstür auf. Eine Schar Frauen in roten Mänteln und mit glitzernden Mützen trat lachend hinaus in den Schnee, ihre Gesichter noch gerötet vom Applaus nach ihrem Weihnachtslieder-Vortrag. Sie zogen ihre Schals fester und steuerten zielstrebig auf die nächste Gaststätte zu, bereit, auch dort festliche Stimmung zu verbreiten.

Auf dem dunkelgrünen Sofa lehnte Matthias Kreinz zurück, die Arme lässig über die weichen Samtpolster ausgebreitet. Er wirkte ungewöhnlich entspannt. Schliesslich war er heute nicht als Schauspieler, sondern als Gast hier. So genoss er es, dem tosend-chaotischen Treiben in der Garderobe mit Abstand zuzusehen. Kein hastiges Kostümwechseln, kein hektisches Bürsten von Perücken, nur das leise Rieseln des Schnees vor dem Fenster.

Plötzlich hallte ein gereiztes Fluchen durch den Raum. Schauspielerin Ana Xandry stemmte sich gegen den widerspenstigen Reissverschluss ihres engen Kostüms und funkelte in Richtung Abendspielleiterin Corinne, die jedoch gerade nicht greifbar war. Mit einem schnellen Ausfallschritt stürzte Sofia herbei, glitt über den plüschigen Teppich und schlang Ana den Arm um die Taille, während sie den Reissverschluss ruckartig nach oben zog.

«Danke», keuchte Ana, als das Kleid endlich sass.

«Gern geschehen», murmelte Sofia und kehrte zurück zum Fenster, wo ihr Blick schon wieder von den rieselnden Flocken gefangen war.

Doch kaum hatte sie die Hand an die kalte Scheibe gelegt, erklang Anas Stimme erneut: «Hey, Sofia, was hat Erich vorhin draussen gesagt? Weiss er tatsächlich, wer die echte Pistole ins Spiel brachte, mit der Valentina erschossen wurde?» Ana bückte sich und schlüpfte in die hohen Pumps, wobei sie erwartungsvoll zu Sofia hochschaute. Für einen Augenblick runzelte Sofia die Stirn und suchte nach Worten.

«Ich weiss noch nicht genau, was er mir verraten will», antwortete sie schliesslich ausweichend und winkte ab, um keine falschen Hoffnungen zu wecken und keine neuen Gerüchte in die Welt zu setzen.

Ein hektisches Klappern folgte, als Corinne wieder an der Tür erschien und rief: «Ana, los, du musst auf die Bühne!»

«Mist, ich bin schon unterwegs», erwiderte Ana und huschte in riesigen Schritten aus der Garderobe hinaus.

Sofia wandte sich abermals dem Fenster zu und erblickte im Schein einer Laterne einen hochgewachsenen, schlanken Mann im schwarzen Anzug, der eilig durch den knirschenden Schnee über den Parkplatz hastete. Sein Aktenkoffer hing schwer in der Hand.

«Das ist der Typ aus Luzern!», rief sie aufgeregt. Matthias sprang vom Sofa auf und eilte heran, doch gerade als er ankam, senkte der Fremde seinen Kopf unter das Dach des dunkelblauen Wagens und zog die Tür ins Schloss. Der Motor heulte auf, der Auspuff dampfte, und Sofias Augen versuchten, leider vergeblich, das Nummernschild zu entziffern.

Sie presste die Hände vors Gesicht und fauchte wütend: «Der verfolgt mich immer noch.»

«Keine Sorge», flüsterte Matthias, «ich beschütze dich.» Er zog sie in eine tröstende Umarmung, beugte sich vor und wollte sie küssen. Da stürmte Corinne wieder herein: «Erich?»

«Ist nicht hier», flatterte die Antwort von Matthias wie eine Ohrfeige durch den Raum.

«Er muss auf die Bühne!» Corinne drehte sich um und eilte zurück zu ihrem Laptop. Matthias und Sofia folgten ihr hastig über den Flur.

Auf der steinernen Wendeltreppe zum Saal stand Raphael in weissem Ärztekittel und Perücke. Er blickte nervös zu den Kollegen und flüsterte eindringlich: «Wir improvisieren da oben, was das Zeug hält! Wo zum Teufel bleibt Erich?»

«Wir suchen ihn», antwortete Matthias und stürzte in Richtung Herrentoilette. Doch die war leer, kein Erich.

Ein schriller Schrei liess alle erstarren: «Hier!», schrie Sofia aus dem Gang nahe dem Hotelzimmer, das Matthias für sie und ihn gebucht hatte. Corinne, Raphael und Matthias rannten herbei, wo ihnen allen der Atem stehen blieb.

Erich lag am Boden, eine blutverschmierte Klinge steckte tief in seiner Brust. Dunkles Blut triefte aus der Wunde auf den dicken Teppich, der das noch warme Lebenselixier langsam aufsog. Sofia beugte sich hinab, tastete an seinem Handgelenk nach einem Puls.

«Er ist tot», verkündete sie leise. Raphael straffte dieSchultern, richtete seine Perücke und atmete tief durch: «Dann improvisieren wir diesen letzten Akt eben ohne ihn zu Ende.»

* * *

Der süssliche Geruch von verbranntem Fleisch hing schwer in der stickigen Luft der winzigen Kammer. Jeder Atemzug liess Paulis Brust auf und ab tanzen, während Schweissperlen seine Stirn hinabglitten und in den Nacken tropften. In der einen Hand hielt er den glühend heissen Schürhaken, dessen spitze Wölbung in tiefem Orange leuchtete. In der anderen steckte die grelle Taschenlampe, die einen vernichtenden Lichtkegel auf sein Gegenüber warf. So stand er zwischen Ofen und Pritsche, gelähmt von Hitze und Entsetzen, und zielte verteidigend mit dem heissen Eisen direkt, jedoch entsetzt, auf seinen Peiniger.

«Kenny?», hauchte Pauli mit bebender Stimme. Es war ihm fast nicht möglich, überhaupt einen Ton von sich zu geben. Kennys Gesicht verzog sich vor Qual, und er fasste sich an die Stellen an Arm, Brust und Gesicht, wo Paulis Eisen Kleidung, Haut und Fett hatte verschmoren lassen.

«Das wirst du mir büssen!», zischte Kenny schmerzverzerrt zwischen den Zähnen durch und griff mit zitternden Fingern in die Jackentasche. Eine kalte Waffe glitt ins grelle Licht, während er zwischen jaulenden Schmerzen dastand.

Pauli rang nach Fassung. «Ja, erschiesse mich. Erlöse mich aus diesem Alptraum, in den du mich getrieben hast.» Kenny krümmte sich, sein Keuchen hallte im Raum.

«Verstehst du denn nicht, Pauli? Ich habe dich gerettet. Ohne mich wärst du längst tot.» Jeden Ton würgte er hervor, als verklebte das Blut seine Stimmbänder.

Pauli schüttelte ungläubig den Kopf. «Was redest du da?»

Doch Kenny hob die Pistole und fixierte ihn. «Wo ist der USB-Stick?»

Pauli erstarrte. «Welcher Stick?»

«Valentina hatte ihn. Sie hat dir gesagt, wo er ist.» Die Stimme war ein gequältes Fauchen.

Er hätte die Antwort gerne gewusst und diese Hütte vielleicht lebend verlassen. Doch ohne das geforderte Wissen war er nichts mehr wert und würde wohl in wenigen Sekunden tot zu Boden fallen. «Ich weiss nicht, wovon du sprichst», murmelte er langsam, während sein Herz zersprang.

Kenny fluchte, und Pauli beobachtete, wie Kennys Finger sich spannte und sogleich abdrücken würde. Reflexartig schwang er den immer noch heissen Feuerhaken durch die Luft. Ein Schuss knallte ohrenbetäubend durch den Raum, und gleichzeitig liess Kenny die Waffe schreiend fallen und fasste sich an die nun verbrannte rechte Hand.

Das Schiesseisen kam unter dem Albert-Anker-Bild zum Stillstand. Pauli richtete die Lampe in diese Richtung und erblickte den Schulbuben auf dem Bild, der ihm starr in die Augen blickte. Er schaute kurz auf seine Fussfessel und wusste, dass die Pistole ausserhalb seiner Reichweite lag. Kenny grinste ihn unter Schmerzen an und drehte sich dann zur Waffe, um sie aufzuheben. Mit einem letzten, dumpfen Aufschrei hieb Pauli den glühenden Eisenhaken über Kennys Schädel. Das heisse Metall zischte durch die Schädeldecke, sein Druck erbarmungslos, bis es in die weiche Masse des Gehirns drang. Ein gurgelndes Stöhnen, ein Krampfen, und dann: Stille. Das linke Bein gab als Erstes nach und liess ihn seitlich zu Boden sacken, wo er unter dem Bild des Schulbubs auf die kalten Holzplatten fiel und reglos liegen blieb.

Paulis Puls hämmerte in den Ohren. Die Szene glich einem grausamen Film, in dem der Schuljunge auf dem Bild ihn ruhig anzulächeln schien. Da begann ein Handy zu klingeln. War das Telefon Paulis rettende Hilfe? Doch das Piepen tönte nicht bei der Leiche, sondern jenseits der verschlossenen Tür. Weit weg von Paulis gefesselter Reichweite.

Er setzte sich neben den Ofen, schob ein trockenes Scheit in die rote Glut und lauschte dem leisen Knacken. Der Anblick der Leiche liess ihn erzittern. Mit einem Ruck löschte er die Taschenlampe. Im schwachen Schein der Glut sass er da und begriff: Er hatte den Menschen getötet, der ihn am Leben gehalten hatte. In der Stille kroch Panik in seine Glieder. Wie lange würden die Vorräte reichen? Wann würde das Brennholz ausgehen? Niemand ausser Kenny wusste, wo er war. Würde er hier gefesselt und allein einen langsamen, erbarmungslosen Tod sterben?

* * *

Lies morgen das nächste Kapitel von «Süsser die Mörder nie morden».

* * *

Alle Personen, Firmen und Ereignisse in dieser Geschichte sind frei erfunden. Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Personen oder Unternehmen sind rein zufällig.

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Wo war Pauli als Kind in den Ferien?

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