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«Süsser die Mörder nie morden»

21. Dezember 2025
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«Süsser die Mörder nie morden» – 21.12.

Von Peter Denlo

Sofia stand erneut in dem engen, kargen Empfangsraum des Zürcher Gefängnisses. Das grelle Neonlicht spiegelte sich auf dem glattgewienerten Linoleumboden und liess jeden Winkel unnatürlich weiss und kalt erscheinen. Kaum hatte sich die automatische Schiebetür mit einem metallischen Zischen geöffnet, betrat sie den Besucherbereich: ein nüchterner, fensterloser Raum, dessen Wände in tristems Betongrau getüncht waren. Acht grob geschweisste Tische aus abgewetztem Stahl standen in zwei Reihen. Die uralten Holzstühle knarrten bei jeder Bewegung.

Über den Tischen hinweg klangen gedämpfte Schluchzer: Weinende Mütter stützten ihre Köpfe in die Hände, während ihre Söhne in Handschellen aus poliertem Stahl dasassen. Ab und zu streckte eine ältere Frau, die Augen von Sorge gerötet, zärtlich die Hände zu ihrem Kind aus, worauf ein Wärter in dunkler Uniform sofort herbeistürzte und den Körperkontakt mit roboterhafter Strenge löste.

Aus der kalten Atmosphäre hatte man jeden Anflug von Trost verbannt. Keine Tannenzweige, kein Papierstern – nichts erinnerte an das festliche Treiben, das draussen in der freien Welt vor sich ging.

Am letzten Tisch sass Tom, sonst der überschwänglich charmante Patron des Romantik Hotels Landhaus in Liebefeld, nun zusammengesunken wie ein Häufchen Elend. Er trug statt seines eleganten Nadelstreifenanzugs eine dunkelblaue Häftlingsuniform, auf deren Brust die bedrückend karge Nummer 8826–F prangte. Die einst glatt rasierten Wangen waren von einem ungepflegten, rötlichbraunen Bart überwuchert, und seine Schultern hingen so kraftlos, als hätten sie jeden Mut verloren.

Gegenüber, fast wie ein bizarres Farbsprengsel in der grauen Tristesse, sass seine Freundin, die Schauspielerin Ana Xandry. Ihr flauschiger, knallroter Angorapullover leuchtete gegen die grauen Wände, golden funkelten die langen Ohrgehänge, und eine glitzernde Halskette schlang sich um ihren Hals wie zarter Weihnachtsschmuck. Sie wirkte makellos, als gehöre sie nicht hierher, sondern in ein festlich dekoriertes Foyer.

«Ich will sofort hier raus!», fauchte Tom in Sofias Richtung, kaum hatte er sie erspäht. Seine Stimme bebte vor Ungeduld.

Sofia legte eine Hand auf den kalten Metalltisch. «Dafür bin ich doch hier.» Ruhig liess sie sich auf den abgewetzten Holzstuhl neben Ana sinken. Das Knarren begleitete ihre Bewegung.

Sofia warf einen fragenden Blick zu Ana, die die rote Wolle ihres Pullovers zurechtrückte. «Woher wusstest du, dass das Besuchsverbot aufgehoben wurde?»

Ana lehnte sich zu Tom vor. «Ich habe seit Beginn seiner Haft jeden Tag versucht, ihn zu besuchen», begann sie. «Heute ist es mir endlich gelungen.» Im schwachen Licht flimmerten ihre Augen verliebt auf.

Sofia atmete tief ein. «Kenny Bigler ist verschwunden.»

Aus Toms Kehle kam ein barsches Lachen. «Was soll das mit mir zu tun haben?» Sein schmaler Blick glitt zwischen den Frauen hin und her.

«Er hat Sie in Einzelhaft gesperrt und jegliches Besuchsrecht entzogen», sagte Sofia und wies mit dem Kopf auf die massiven Wände.

Tom rieb sich über die Stirn, seine Stimme klang heiser: «Bigler? Ich hab dem immer den besten Tisch im Restaurant reserviert und ihm zur Rechnung noch einen Grappa spendiert!»

Ana ballte die Hände zu Fäusten, ihr Halsschmuck klimperte leise. «Was für ein Arschloch, mein Baby so zu behandeln!»

«Tom, ich glaube, Bigler ist in den Fall Valentina Bach verwickelt», sagte Sofia. «Er hat Sie hier vermodern lassen, weil Sie etwas wissen, das ihn gefährdet.»

«Was soll ich denn wissen?», entgegnete Tom und starrte verzweifelt an die Decke. Ana stiess ihn sanft an. «Denk nach, Baby, denk nach!»

Sofia beugte sich vor, das Licht zeichnete leichte Schatten unter ihren Augen. «Raphael hat Sie damals beim Fondue in der Weissen Rose beschuldigt, Valentina umgebracht zu haben. Wissen Sie etwas darüber, wie die Pistole ins DinnerKrimi-Ensemble kam?»

Tom fuhr sich über den Bart. «Quatsch. Ich wusste von nichts.»

Schnell mischte Ana sich ein: «Raphi war nur eifersüchtig, weil er Valentina mit Tom im Bett erwischt hat.»

Sofia liess ein verschmitztes Lächeln spielen. «Und du warst gar nicht eifersüchtig, Ana?»

Ana wandte sich ab, ihre Stimme wurde weich. «Wir alle machen Fehler.»

Tom räusperte sich. Seine Stimme klang rau. «Valentina und ich waren gute Freunde. Dass wir einmal zusammen schliefen, war ein dummer Fehler.»

Sofia zog die Augenbrauen hoch. «Und ihr wart mehrmals zusammen im Tessin, richtig?»

Tom schnappte nach Luft. «Ihre Mutter hat ein Häuschen im Maggiatal. Dort waren wir öfter, um abzuschalten.»

«Zuletzt am 27. November, stimmt’s?» Sofia legte ihr erstes Ass auf den Tisch. Toms Blick verharrte, eine Ader an seiner Schläfe spannte sich.

«Woher wissen Sie das?»

Sofia rückte näher, ihr Blick funkelte. «Ich war dort. Im feuchten Keller fand ich eine Ausgabe der Berner Zeitung mit eben jenem Datum, adressiert ans Landhaus Liebefeld. Daneben lag eine Notiz: Bigler behaupte, ich hätte den USB-Stick.»

Für einen Moment herrschte Stille. Nur das gedämpfte Flennen einer Häftlingsmutter am Nachbartisch war zu hören.

«Welcher USB-Stick?», warf Ana in die Runde.

Tom verschränkte die Arme und sah Sofia direkt an. «Na also, haben Sie den Stick?»

«Nein, ich habe ihn nicht», antwortete Sofia scharf und fuhr gleich fort: «Aber Sie wissen, was darauf ist, oder?»

Sein Gesicht spannte sich, als kämpfte er mit sich selbst. Sofia erkannte seinen inneren Konflikt sofort.

«Sprechen Sie, Tom. Nur wenn Sie reden, können wir Valentina Gerechtigkeit verschaffen.»

Tom rieb sich die Augen. «Valentina ist nur ein kleines Rädchen in diesem Getriebe. Das geht weit über sie hinaus.»

Ana streckte ihre Hand nach seiner aus und streichelte sie aufmunternd, als ein Schatten über den Tisch fiel. Der massige Wärter, auf dessen Namensschild Stierli zu lesen war und der bislang wie eine Statue an der Wand gelehnt hatte, trat mit donnernden Schritten heran. «Keine Berührungen!», bellte er.

«Ja, sorry, Mann», gab Ana mit einem zickigen Unterton klein bei.

Tom atmete tief durch, dann begann er leise, fast zögerlich: «Vor einem Jahr habe ich mir plötzlich in den Kopf gesetzt, dass ich ein Kind möchte …»

Ein quietschender Schrei entfuhr Ana: «What?» Einige nahe Besucher warfen ihr tadelnde Blicke zu und zischten «Psst!».

«Baby, wie süss! Aber du hast mir gar nie von deinem Kinderwunsch erzählt», flüsterte sie ihm entgegen.

Das schwache Neonlicht im Besucherraum pulsierte in gleichmässigen Abständen und warf lange Schatten auf den kahlen Tisch. Tom sass aufrecht, die gefesselten Hände auf dem Schoss. Sein Gesicht war bleich, die Augen hinter dunklen Lidern müde, doch die Stimme klang fest: «Als alleinstehender Mann ist es ja ein Ding der Unmöglichkeit, ein Kind zu adoptieren. Jedenfalls nicht auf dem normalen Weg. Also stiess ich auf eine Adoptionsagentur in Italien, beziehungsweise im Tessin. In Campione d’Italia, um genau zu sein, dieser winzigen italienischen Enklave am Lago di Lugano.»

Sofia lehnte sich vor, die Stirn in Falten gelegt, und betrachtete Tom mit scharfem Blick. Ihr Ton war kühl, als sie nachsetzte: «Campione ist bekannt für Mafiageschäfte und Drogenschmuggel. Klingt also nicht gerade seriös, diese Agentur.»

Tom nickte langsam, als fühle er die alte Unruhe wieder in sich aufsteigen. «Dieses Gefühl bekam ich auch und zog mich von den Angeboten zurück. Ich lief davon, bevor ich mich tiefer verstrickte.»

Ana lehnte sich in ihrem Stuhl zurück, die Beine übereinandergeschlagen, ein verschmitztes Lächeln spielte um ihre Lippen. Ihre Stimme war hell und herausfordernd: «Hey, Baby, du musst doch nichts adoptieren. Wir werden das auf die natürliche Art versuchen.»

Tom sah sie einen Moment lang ungläubig an, dann wandte er den Blick ab und starrte losgelöst auf den grauen Betonboden.

«Dann sah ich im Fernsehen eine Sendung, in der Julia Bleistift vermisste Menschen sucht. Es war genau die Folge, in der Valentina von ihrer Zwillingsschwester wiedergefunden wurde. Ich kannte Vali, weil sie bei mir im Landhaus DinnerKrimi spielte. Also sprach ich sie darauf an.»

Ana unterbrach ihn mit lauter Stimme, schnippte mit den Fingern und lehnte sich spöttisch vor: «Alle Leute haben sie darauf angesprochen, Mann! Ich behaupte bis heute, dass sie einige Schauspieljobs nur bekommen hat, weil sie in dieser blöden Sendung war.»

Sofia verdrehte die Augen, liess einen Seufzer hören und richtete sich auf.

«Zurück zum Thema!»

Tom holte tief Luft. «Valentina erzählte mir, wie sie und ihre Schwester die gemeinsame biologische Mutter fanden und wie sie über den seltsamen Ablauf der Adoption zu recherchieren begannen. Alles klang so ähnlich wie das, was ich in Campione d’Italia erlebt hatte.»

Sofia zog die Augenbrauen hoch. «Seltsamer Ablauf der Adoption?»

Er beugte sich vor, seine Stimme senkte sich zu einem Flüstern. «Menschenhandel. Die schlimmste Art. Kinder wurden aus aller Welt entführt oder für einige hundert Franken von verzweifelten Müttern abgekauft. Und all das ist auf dem Stick. Mit Namen und Kontaktangaben von Eltern, Kindern und den ganzen Übeltätern.»

Ana fuhr sich theatralisch durchs krause Haar und hob eine fragende Augenbraue. «Aber Cécile behauptete doch stets, sie habe Valentina wie ein ungewolltes Haustier in einem Basler Park ausgesetzt.»

Sofia nickte, die Hände verschränkt. «Genau das hat sie mir auch erzählt.»

Tom lehnte sich zurück. «Eine schlimme Story. Aber die Wahrheit, dass sie die Zwillinge am Autogrill Pratteln für läppische zweihundertfünfzig Franken an einen zwielichtigen Typen verkauft hat, ist noch weitaus erschütternder, oder?»

Sofia liess die Schultern sinken, als das Puzzle sich endlich zusammenfügte.

«Valentina und Lukrezia waren der ganzen Bande auf der Spur. Und dafür haben sie mit ihrem Leben bezahlt.»

Tom seufzte. «Und ich sitze hier im Knast, weil ich all das weiss.»

Sofia beugte sich impulsiv vor, ihre Stimme bebte vor Sorge. «Die haben Ihnen eine Falle gestellt. Cécile wurde erschossen, nur um Ihnen den Mord in die Schuhe zu schieben.»

«Zum Glück haben sie dich nicht umgebracht, Baby!», rief Ana und klatschte begeistert in die Hände. Wieder trat der Wärter aus dem Nichts auf und ermahnte sie, stiller zu sein. Ana warf ihm einen abschätzigen Blick zu und verkündete mit übertriebener Empörung: «Null Sterne für diesen Laden! Warte nur, bis ich meine Online-Rezension poste!»

Tom lachte schwach und brachte das Thema zurück zum Grund seiner Inhaftierung. «Tot bin ich für Bigler nichts mehr wert. Lebendig schon.»

Sofia sah ihn neugierig an. «Warum?»

Ein Schatten zog über sein Gesicht. «Bigler meint, ich wisse, wo der USB-Stick ist.»

Sofia fuhr in die Höhe. «Moment! Ich dachte, er glaube, ich hätte den Stick.»

Tom neigte den Kopf, ein hämisches Lächeln umspielte seine Lippen. «Dann wären Sie längst dran gekommen. Nein, es war nach Valentinas Tod, als Bigler mich kontaktierte. Er wollte von mir wissen, was ich weiss, und beorderte mich zu einer Adresse in Zürich. Im Treppenhaus lagen frische Blutspuren. Von Bigler fehlte jede Spur. Auch auf meinen Anruf reagierte er nicht.»

Sofia liess einen leisen Aufschrei hören, als die Puzzleteile aufeinandertrafen.

«Lassen Sie mich dreimal raten: Das war Pauli Schmidigs Adresse?»

Ana klatschte ein weiteres Mal, stolz auf die Schlussfolgerung. «Dann hatte Erich recht, als er dich in der Weissen Rose darauf ansprach.»

Sofia nickte langsam, die Lippen zu einem dünnen Strich gepresst. «Wahrscheinlich wollte er Sie bereits dort in eine Falle locken und Ihnen die Entführung von Pauli anhängen.»

Tom blickte zu den kahlen Wänden, während sein Atem im diffusen Licht des Besucherraums schwerer wurde.

«Apropos Pauli Schmidig», sagte Tom plötzlich. «Ich glaube, ich weiss, wo er ist.»

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Lies morgen das nächste Kapitel von «Süsser die Mörder nie morden».

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Alle Personen, Firmen und Ereignisse in dieser Geschichte sind frei erfunden. Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Personen oder Unternehmen sind rein zufällig.

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Beantworte die folgende Frage richtig und schon kannst du gewinnen!

Wie heisst der Gefängniswächter?

a) Bieri
b) Künzli
c) Stierli

Schicke deine Antworte bis heute, 21. Dezember 2025 um Mitternacht an wettbewerb(ät)krimi.ch – Viel Glück!

Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Über die Verlosung wird keine Korrespondenz geführt. Die Preise können nicht in bar ausbezahlt werden. Alle Angaben ohne Gewähr.