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«Mord auf Zimmer 211»

Kurzkrimi & Wettbewerb
WK
Löse den Fall «Mord auf Zimmer 211» und gewinne einen WeekendKrimi für zwei in Luzern.

09. Juli 2025

Sophia Loren im Wilden Mann

1975 residierte Schauspielerin Sophia Loren tatsächlich im traditionsreichen Luzerner Hotel Wilden Mann. Warum sie dort war, mit wem – und wie lange? Fakten, die über die Jahrzehnte verloren gingen. Was man noch weiss: La Loren schwärmte nach ihrem Aufenthalt von der Kochkunst des legendären Küchenchefs Seppi Häfliger.

Die folgende Geschichte ist frei erfunden – aber vielleicht lief Sophias Besuch ja genau so ab. Und vielleicht ist das der Grund, weshalb heute kaum mehr jemand davon spricht…

Ein Besuch im Wilden Mann lohnt sich nicht nur für Filmikonen. Das Romantik Hotel geniesst den besten Ruf – auch wenn Mord und Totschlag hier seit 2007 regelmässig zu Gast sind.

Besuche den Wilden Mann bei einem unserer DinnerKrimis – oder verbringe gleich ein Wochenende voller Spannung und Genuss beim WeekendKrimi in Luzern.

Und aufgepasst: Wer den Fall richtig löst, hat die Chance, zwei Tickets für den WeekendKrimi vom 7. bis 9. November 2025 im Hotel Wilden Mann zu gewinnen – Im Wert von CHF 990!

Also: gut hinschauen, clever kombinieren – und gewinnen!

PS:

Nicht nur die Liebe geht durch den Magen, auch gute Geschichten: Koche die berühmten Luzerner Chügelipastetli zu Hause selber nach. Das Rezept findest du ganz unten.

«Mord auf Zimmer 211»

von Peter Denlo

Die Sonne liess gerade ihre letzten Strahlen erahnen und tauchte die Gassen der Luzerner Altstadt in goldenes Licht. Eine weitere kristallklare Novembernacht stand bevor.

Ein eleganter schwarzer Mercedes hielt vor dem Hotel Wilden Mann. Einige Passanten blieben stehen und bildeten rasch einen kleinen Tumult vor dem Eingang – zwei Pagen eilten herbei, ein Concierge zupfte an seinem Revers. Denn aus dem Wagen stieg niemand Geringeres als die Filmdiva Sophia Loren.

In den Kinos war sie gerade an der Seite von Richard Burton in Die Reise nach Palermo zu sehen, und die Welt feierte sie seit Jahren als eine der schönsten Frauen überhaupt – sicherlich die Schönste Italiens.

Die Fussgänger staunten nicht schlecht, als La Loren in einem schneeweissen Ensemble mit breitem Hut und einer Sonnenbrille, die fast die Hälfte ihres Gesichts verdeckte, aus dem Auto auf die Strasse trat. Eine Aura, die selbst das Glockenspiel der nahen Jesuitenkirche für einen Moment überstrahlte, erfüllte die schmale Gasse zwischen dem Wilden Mann und der Suidterschen Apotheke.

Stefanie und Sebastian Ledergerber aus Romanshorn nahmen gerade ihren Zimmerschlüssel entgegen, als hinter ihnen plötzlich die berühmte Loren wie aus dem Boden gewachsen erschien. Sebastian konnte seine Augen nicht von ihr lassen, während seine Frau ihn energisch zur Seite schob, um der lebenden Legende Platz zu machen.

Vor der Réception wartete bereits Küchenchef Seppi Häfliger – ein Mann mit wuchtigem Schnauz, flinken Händen und einem Herz, das mindestens so weich war wie seine Butter. Er begrüsste die Berühmtheit überschwänglich mit einem Handkuss.

«Ich habe alles vorbereitet und kann es kaum erwarten, mit Ihnen am Herd zu stehen, Signora.»

«Ich danke Ihnen, dass Sie mir Ihr Rezept für diese… wie heissen sie nochmals?»

«Chügelipastetli.»

Die Italienerin lachte laut. «Das versuche ich nicht einmal auszusprechen. Aber seit mein Mann die bei Ihnen gegessen hat, spricht er von nichts anderem mehr. Also muss ich sie für ihn nachkochen – damit er wieder Augen für mich hat.»

«Ich kann mir kaum vorstellen, dass Ihr Mann seine Augen je von Ihrer Schönheit abwenden kann.»

«Ich mir auch nicht», entfuhr es Sebastian Ledergerber, der unbeholfen neben dem Lift stand und die Loren anstarrte. Die Diva drehte sich überrascht zu ihm um und bemerkte den Mann, der eine gewisse Ähnlichkeit mit Jean-Paul Belmondo hatte, zum ersten Mal. Entzückt flüsterte sie fast zu sich selbst: «Charmante Männer hier in Luzern.»

«Möchten Sie sich noch etwas frisch machen, Signora Loren?» Seppi überreichte ihr den Schlüssel zu Zimmer 211.

«Gerne. Und dann treffe ich Sie in Ihrer Küche, Herr Hä…»

«Nennen Sie mich einfach Seppi, wie alle meine Freunde.»

«Dann nennen Sie mich bitte Sophia.»

Er küsste erneut ihre Hand, woraufhin sie in den Lift stieg und ins zweite Obergeschoss entschwand.

«Was für eine Frau!», schwärmte Seppi, während Sebastian mit Koffer und Schlüssel sein breites Lächeln kaum mehr loswurde.

«Jetzt hat sie uns vor der Nase den Lift geklaut», murrte Stefanie. «Los, Sebastian – nimm die Treppe!»

* * *

Anderthalb Stunden später betrat Sophia Loren das Restaurant Burgerstube im Erdgeschoss des Hotels. Die Diva trug ein enges, schulterfreies, rotes Spitzenkleid, das ihr berühmtes Dekolleté prominent, aber nicht aufdringlich zur Schau stellte. Ihre Aura zog die Blicke der wenigen Gäste sofort auf sich. Sie war sich diese Aufmerksamkeit von Los Angeles, Rom und Tokio gewohnt. Die Schweiz bildete da keine Ausnahme.

In der rustikalen und dennoch eleganten Burgerstube konnte man die Geschichte des Wilden Mannes förmlich atmen. Sophia blickte sich um. Wäre es unhöflich, direkt in die Küche zu marschieren? Oder sollte sie zuerst einen Aperitivo bestellen und an einem der gedeckten Tische Platz nehmen?

Noch in Gedanken versunken, trat ein älterer Herr mit runder Hornbrille an sie heran und stellte sich in beinahe perfektem Italienisch vor: «Studer. Piacere, Signora.»

Sophia wachte auf, streckte automatisch die Hand aus. Der Alte ergriff sie sofort, klickte mit den Absätzen und hauchte ihr einen zackigen Kuss auf den Handrücken.

«Ich bin Ihr grösster Fan, Signora Loren.»

«Bravo – Ihr Italienisch ist fantastico.»

«Grazie, Signora. Ich diente von 1920 bis 1932 als Schweizer Gardist im Vatikan.»

Sophias Blick streifte durch den Raum. Stefanie und Sebastian, das Pärchen vom Check-in, sassen an einem runden Tisch und genossen einen Aperitif. Sebastian hob sein Glas, als sich ihre Blicke trafen. Sophia erwiderte mit einem leisen «Buona sera».

Am Fenster sass eine attraktive junge Frau, die Sophia sofort an ihre Kollegin Romy Schneider erinnerte. Scheu, fast ein wenig verzweifelt, starrte sie durch die alten Scheiben auf die Strasse hinaus. Sophia fragte sich, welche Geschichte sich hinter diesen traurigen Augen verbarg – bis Studer sie erneut ansprach.

«Darf ich um ein Autogramm bitten, Signora Loren?»

«Der Abend ist noch jung. Jetzt werde ich erst einmal in der Küche erwartet.»

Sie liess den älteren Herrn verdattert stehen, bewegte sich elegant hinter den Tresen und verschwand durch die Tür in die Küche.

* * *

«Dieses Rezept verrate ich nur Ihnen, Sophia», flüsterte Seppi Häfliger seiner berühmten Schülerin, während er ihr zeigte, wie sie mit feuchten Handballen das Kalbsbrät zu kleinen Kugeln formen sollte.

«Keine Sorge, ich werde es niemandem weitergeben», versprach sie und hob drei Finger. «Ehrenwort.»

«Röbi Leuthold – der hat hier mal kurz als Sous-Chef gearbeitet – hat einige meiner Rezepte verkauft.»

Sophia war empört. «Wie dreist!»

«Wenn ich dem je wieder begegne, garantiere ich für nichts», knurrte Seppi und fixierte träumerisch den Messerblock einige Meter entfernt. Sophia verstand sofort, woran er dachte.

«Und diese Kugeln – werden die gekocht?» Sie riss ihn aus seinen düsteren Gedanken.

«Kochen ist zu viel gesagt. Wir lassen sie für wenige Minuten im heissen Sud ziehen. Wenn sie an der Oberfläche schwimmen, sind sie fertig.»

«Ah, wie Gnocchi!»

«Genau. Wie Gnocchi.»

* * *

Zurück im Restaurant legte Sophia den Zimmerschlüssel mit dem schweren Anhänger auf den kleinen Tisch, der für sie gedeckt war, und setzte sich. Kellnerin stellte ihr wie gewünscht einen Negroni hin, als Sophia sich eine Zigarette anzündete und bemerkte, dass der alte Schweizer Gardist sie anstarrte.

«Buon appetito», rief sie ihm quer durch den Raum zu und bedeutete ihm mit einem Lächeln und einer Handbewegung, sich besser seiner Chügelipastete zu widmen. Der Alte hatte keine Ahnung, dass die Hollywood-Diva höchstpersönlich an deren Herstellung mitgewirkt hatte.

Die junge Frau am Fenster hob den Blick. Ihre Augen trafen sich mit Sophias. Sie weinte.

Sophia stand auf, ging langsam hinüber und bot ihr eine Zigarette an. Mit zitternder Hand nahm die Frau einen Glimmstängel aus der Packung, steckte ihn in den Mund und begann noch heftiger zu schluchzen.

«Was ist los, mein Kind?», fragte Sophia fürsorglich, während sie ihr Feuer reichte.

«Sie sind die italienische Schauspielerin, nicht?» Die Stimme der Frau zitterte.

«Nennen Sie mich einfach Sophia. Und Sie?»

«Martina Forster. Eigentlich bald Martina Haldimann. Aber er wird wohl gar nicht kommen.»

«Wer?»

«Mein Verlobter. Ich habe alles vermasselt. Er will mich nicht mehr.»

«Warum denn das?», fragte Sophia und setzte sich neben sie. «Sie sind doch entzückend.»

Martina sah sich um, ob niemand lauschte, und flüsterte dann: «Ich habe meinen Ex-Freund wieder getroffen. Er hat nur meine Hand gehalten, sonst nichts. Aber mein Verlobter hat uns gesehen und…»

«Und was?»

«Wir wollten ein paar schöne Tage in Luzern verbringen. Aber jetzt wird er wohl nicht mehr kommen. Es ist aus.»

Ein Heulkrampf schüttelte sie. Sie drückte die mit rotem Lippenstift verschmierte Zigarette energisch im gelben Plastikaschenbecher aus.

Die Kellnerin stellte ihr einen Teller hin.

«Das sind Luzerner Pasteten. Ich lerne gerade, wie man sie zubereitet», sagte Sophia aufmunternd.

«Ich habe auch Ihren Salat serviert», warf Kellnerin Carmen ein und deutete zu Sophias Tisch.

«Danke, Carmen.»

Sophia legte Martina beruhigend die Hand auf die Schulter. «Keine Sorge, meine Liebe. Die Liebe gewinnt immer.» Dann kehrte sie an ihren Platz zurück, drückte die Zigarette aus und begann ihren knackigen Salat zu essen.

* * *

Mit einer weissen Schürze bekleidet, damit ihr rotes Spitzenkleid keinen Fleck abbekam, stand Sophia wieder am Herd. Zusammen mit Chefkoch Seppi hatte sie die letzten Zutaten in die Sauce gegeben, die nun sanft köchelte, um ihre volle Aromenvielfalt zu entfalten. Sophia beugte sich über den Topf, probierte mit einem Löffel –

«Ein Traum!»

«Das haben Sie selbst gemacht, Sophia.»

«Aber unter Ihrer Anleitung, Seppi.»

«Sobald die Vol-au-vents aus dem Ofen kommen, lasse ich Ihnen die Chügelipastetli an den Tisch bringen.» Seppi deutete in Richtung Restaurant.

«Aha!» Sophia lachte verschmitzt. «Sobald ich die Küche verlasse, geben Sie noch Ihre geheimen Zutaten hinzu!»

«Ganz und gar nicht. Sie haben soeben mein berühmtes Rezept gelernt. Naja, meins ist es eigentlich nicht. Es stammt  von meiner Grossmutter persönlich.»

«Und ich werde es hüten wie meinen Augapfel.»

Sophia legte die Schürze ab, verliess die Küche und kehrte an ihren Tisch zurück. Aus ihrer Handtasche zog sie einen Lippenstift und strich sich zielsicher die Lippen nach. Dabei entdeckte sie das verliebte Ehepaar Stefanie und Sebastian beim Essen. Sie hatte in der Küche gesehen, wie deren Älplermagronen und Seppis berühmter Hackbraten zubereitet worden waren – Rezepte, die sie nun auch gerne kennengelernt hätte. Ihr Mann Carlo wäre entzückt. Er liebte die deftige Alpenküche.

* * *

Nachdem sie Messer und Gabel auf drei Uhr abgelegt und sich den Mundwinkel mit der Serviette getupft hatte, griff Sophia zur Zigarettenschachtel – leer.

Studer bekam gerade seinen zweiten Williams serviert, als Sophia zum Zimmerschlüssel griff, um sich eine neue Packung zu holen.

Auf dem Weg zu ihrem Zimmer entdeckte sie vor der Tür eine schmutzige Serviette auf dem Boden. Ohne gross nachzudenken, kickte sie sie mit der Fussspitze beiseite. Eine Erinnerung schoss ihr durch den Kopf: Wie sie mit elf Jahren auf den Strassen Pozzuolis mit ihrer Schwester gegen die Jungs aus der Nachbarschaft Fussball gespielt und meistens gewonnen hatte. Ein Lächeln huschte über ihr Gesicht.

Doch die Fröhlichkeit erstarb jäh, als sie die Tür öffnete.

Auf dem zartrosa Negligé, das sie für die Nacht auf dem Bett bereitgelegt hatte, lag ein Mann. Regungslos. Mit einem Messer in der Brust. Blut hatte sich über seinen Bauch und das feine Nachtkleid ergossen.

Für einen Moment stand Sophia wie erstarrt. Dann trat sie näher. War er wirklich tot? Sie fühlte seinen Hals – kein Puls.

Panik stieg in ihr auf. Wer war dieser Mann? Wie kam er in ihr Zimmer? Und – wer hatte ihn umgebracht?

* * *

Wenige Minuten später stand Sophia kreidebleich am Tresen der Burgerstube. Sie stützte sich ab, rang nach Luft. Stefanie hatte gerade den Lippenstift angesetzt, als sie Sophia bemerkte.

«Eine Leiche… ein toter Mann… in meinem Zimmer», stammelte sie.

Stefanie liess erschrocken den Lippenstift fallen. Sebastian richtete sich auf. «Wie bitte?»

«Ein toter Mann. Auf meinem Bett. Zimmer 211

«Oh Gott – ist es mein Kurt?» Martina kreischte auf und stürmte Richtung Treppe.

Oben angekommen, erstarrte sie vor dem Anblick. Der Mann auf dem Bett war nicht ihr Verlobter.

Die anderen folgten. Fassungslos standen sie im Zimmer.

«Wer ist das?», fragte Studer.

«Röbi Leuthold. Mein Ex-Freund», flüsterte Martina.

«Röbi Leuthold?», wiederholte Sophia. «Hat der nicht hier im Wilden Mann gearbeitet?»

«Ja, als Sous-Chef», ergänzte Stefanie – worauf alle sie erstaunt anschauten.

«Sie kannten ihn auch?», fragte Sophia misstrauisch.

«Kennen?», fragte Stephanie rhetorisch, «das ist mein Mann.»

«Wie bitte?» Studer war perplex und zeigte auf Sebastian. «Und mit wem turteln Sie denn schon den ganzen Abend über Älplermagronen und Hackbraten?»

«Sebastian ist mein Geliebter», gab Stefanie selbstbewusst zu und erklärte weiter: «Zwischen Röbi und mir lief es schon lange nicht mehr. Aber er stimmte einer Scheidung einfach nicht zu.»

Martina weinte. «Genau darum habe ich ihn verlassen. Doch er meldete sich immer wieder bei mir. Ich war so in ihn verliebt – aber er wollte nur ein Abenteuer.»

In diesem Moment trat Seppi ein, sah die Leiche und rief aus: «Röbi Leuthold, der Sauhund! Der hat’s nicht anders verdient!»

«Seppi!», warnte Sophia. «Passen Sie auf, was Sie sagen. Sie könnten sich verdächtig machen.»

«Hier ist wohl nur eine Person verdächtig, Frau Loren.» Sebastian liess Sophia gegenüber seinen Charme fallen.

«Stimmt», pflichtete ihm Studer bei, «schliesslich liegt er in Ihrem Zimmer, Signora Loren.»

«Ich habe ihn nicht einmal gekannt.»

«Vielleicht ein Dieb?», mutmasste Sebastian. «Er wollte an Ihre Juwelen. Sie haben ihn überrascht.»

Stefanie hob plötzlich die Serviette auf, die sie auf dem Flur gefunden hatte.

«Und was ist das?»

«Ein wichtiges Indiz», sagte Sophia.

«Wir müssen die Polizei rufen», schluchzte Martina.

Seppi schüttelte den Kopf. «Ein Toter im Zimmer eines Filmstars – im Wilden Mann! Das gäbe Schlagzeilen.»

Sophia nickte. «Ich wäre froh, wenn wir das zuerst unter uns klären könnten.»

* * *

Zurück in der Burgerstube hatten sich alle wieder an ihre Plätze gesetzt – alle ausser Seppi und Sophia. Der Koch lehnte am Tresen, während Sophia in der Mitte des Raumes auf und ab ging. Der Ton ihrer Stöckelschuhabsätze auf dem alten Holzboden durchbrach die Stille wie ein metronomartiger Takt.

«Mein Zimmerschlüssel lag den ganzen Abend auf meinem Tisch», begann Sophia zu ermitteln. «Es wäre ein Leichtes gewesen, ihn unbemerkt zu entwenden – und nach dem Mord wieder zurückzulegen.»

«Aber es muss passiert sein, während Sie bei mir in der Küche waren, Sophia», warf Seppi ein.

«Ich glaube immer noch, Sie waren es selbst, Frau Loren», murmelte Sebastian.

Sophia drehte sich zum Beistelltisch, auf dem die Indizien ausgebreitet lagen.

Sie hob die gebrauchte Serviette in die Luft, an der sich der Täter wohl den Mund abgewischt hatte. Braune und beige Streifen deuteten auf das Essen hin, daneben war ein auffälliger, fast grellgrüner Streifen zu erkennen. An den Rändern fanden sich Blutflecken.

«Sind das nicht Lippenstiftflecken?», frage Martina.

Sophia verneinte: «Nein, das ist Blut. Der Täter hat die Serviette benutzt, um mit dem Messer zuzustechen – ohne Spuren zu hinterlassen.»

Auf einem weissen Teller lag der blutverschmierte, massive Dolch. Seppi hatte ihn mit Handschuhen aus der Brust des Toten gezogen. Der Griff war kunstvoll aus silbernem Metall gefertigt, alt, verschnörkelt und graviert: die Buchstaben S. L. neben einem Löwenkopf.

«S. L.? Das macht Sie ja noch verdächtiger, Frau Sophia Loren», warf Sebastian mit Nachdruck ein.

«Nicht nur mich, Herr Sebastian Ledergerber», entgegnete Sophia scharf. Stefanie, hörbar angetrunken, seufzte: «Und ich bin Stefanie Leuthold. So ein Mist.»

«Und wie heissen Sie mit Vornamen, Herr Studer?», fragte Seppi den ältesten Gast, der sich gerade eine Zigarre anzündete.

«Poldi. Meine Mutter war Österreicherin. Schon mein Grossvater hiess so.» Er blies süsslichen Rauch in die Runde.

«Und was steht in seinem Kalender?» Sophia nahm die kleine graue Agenda zur Hand, die Seppi aus der Jackentasche des Toten gezogen hatte.

«Heute steht nichts. Aber für morgen: ‚Rückzahlung von Studer oder Gino anrufen‘.»

«Studer?», rief Martina.

«Ich bin ganz bestimmt nicht gemeint. Ich kannte den Mann doch gar nicht!», verteidigte sich Studer.

Sophia blätterte weiter. «Hier – vor einem Monat: ‚Treffen mit Studer für Rückzahlung‘. Und dann: ‚Studer will mich mit altem Zeug abspeisen – aber ich will mein Geld!‘»

«Wer hat denn während dem Abendessen den Raum verlassen?», fragte Seppi in die Runde.

Stille. Dann hob Sebastian leicht die Hand: «Ich war auf der Toilette. Ja, und?»

«Herr Studer war auch draussen», bemerkte Stefanie und zeigte auf den Raucher.

«Ich habe mir meine Zigarre im Zimmer geholt. Eine kubanische», erklärte Studer genüsslich.

«Ich war auch kurz draussen», gab Martina zu.

«Weshalb?», fragte Stefanie nach.

«Ich habe versucht, meinen Verlobten anzurufen. Vergeblich.»

«Also ich war den ganzen Abend hier», erklärte Stefanie mit demonstrativer Gelassenheit aber einer unter Alkoholeinfluss stehenden schwerfälligen Zunge.

Martina begann erneut zu weinen. «So kommen wir doch nicht weiter. Wir müssen die Polizei rufen.»

«Nein!», rief Sophia plötzlich. «Ich hab’s.»

Krimi lösen und WeekendKrimi gewinnen

Wer hat Röbi Leuthold ermordet?

  • Filmdiva Sophia Loren?
  • Seine Frau Stefanie Leuthold?
  • Ihr Geliebter Sebastian Ledergerber?
  • Seine Affäre Martina Forster?
  • Der alte Poldi Studer?
  • Oder Chefkoch Seppi Häffliger?

Sende deine Lösung bis zum 27. Juli 2025 an wettbewerb@krimi.ch. Unter allen korrekt eingeschickten Antworten verlosen wir einen WeekendKrimi für zwei Personen m Hotel Wilden Mann in Luzern vom 07. bis 09. November 2025. Dabei kannst du den Fall Die magische Kugel lösen und luxuriös in Sophias Zimmer 211 residieren.

Über die Verlosung wird keine Korrespondenz geführt. Die Preise können nicht in Bargeld ausbezahlt werden. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.

Das Ende von «Mord auf Zimmer 211» und die Lösung des Falls liest du in unserem nächsten Newsletter.

Luzerner Chügelipastetli – das Rezept

Für 4 Personen

Zutaten:

  • 4 grosse oder 8 kleine Vol-au-vents aus Blätterteig, aus einer Bäckerei oder dem Lebensmittelladen.
  • 40 g Sultaninen
  • 3 EL Cognac oder Kirsch
  • 400 g Kalbfleisch (z. B. Hals oder Schulter), in kleine Würfel geschnitten
  • 200 g Kalbsbrät
  • 1,5 TL Maizena
  • 1 mittelgrosse Zwiebel, geviertelt
  • 1 Lorbeerblatt
  • 1 Nelke
  • 1 Rüebli, klein gehackt
  • 1 Stange Lauch, grob gehackt
  • 6 Champignons, gewaschen und Fuss abgeschnitten
  • 1,5 dl trockenen Weisswein
  • 4 dl Kalbsfond
  • 30 g Butter
  • 1,5 EL Mehl
  • 0,5 dl Weisswein
  • 1,25 dl Halbrahm
  • 100 g gefrorene Erbsen
  • Salz
  • Pfeffer
  • Muskatnuss
  • 1 EL Zitronensaft
  • Peterli, fein gehackt

Zubereitung:

Zunächst Zwiebel, Rüebli, Lauch, Lorbeer und Nelke in eine Pfanne geben, mit Weisswein und Kalbsfond aufgiessen und erhitzen, bis die Flussigkeit leicht kocht.

Mit etwas Salz und und reichlich Pfeffer abschmecken.

Nun die Kalbsfleischwürfel und die ganzen Champignons beigeben, die Pfanne zudecken und den Sud 60 Minuten leicht köcheln lassen.

In der Zwischenzeit bereiten wir die Brätkügeli vor: Das Kalbsbrät mit Maizena, ein wenig Muskat, Salz und Pfeffer gut verrühren. Dann mit nassen Händen aus der Masse kleine Kügelchen formen, die nicht grösser als eine Haselnuss sein sollten. Die Kügelchen auf einen feuchten Teller legen.

Sobald die Stunde um ist, die Fleischwürfel und die Champignons aus dem Sud fischen. Die Champignons je nach Grösse vierteln, achteln oder in feine Streifen schneiden. Das Fleisch und sie Champignons beiseite stellen.

Nun die Brätkügeli mithilfe eines Messers vom Teller in den Sud gleiten lassen. Nun lassen wir sie im heissen, aber nicht kochenden Sud 3 bis 4 Minuten ziehen. Danach nehmen wir sie heraus und stellen sie beiseite.

Jetzt wird der Sud durch ein Sieb gelassen, wobei wir die Flüssigkeit auffangen. Wir messen uns vom Sud 2,5 dl ab.

Die Pfanne kurz ausspülen und trocknen. Dann stellen wir sie auf mittlerer Hitze zurück auf den Herd und lassen darin die Butter langsam schmelzen. Sobald sie flüssig ist, rühren wir das Mehl unter und lassen den Roux kurz aufschäumen. Dann sofort unter starkem Rühren mit einem Schwingbesen 2,5 dl des Suds und 0,5 dl Weisswein beigeben.

Nun geben wir den Rahm, die Sultaninen mit ihrem Alkohol und die gefrorenen Erbsen dazu. Kurz umrühren und dann den Zitronensaft und ein wenig Muskat einrühren.

Sie Sauce nun 8-10 Minuten ganz leicht köcheln lassen. Dabei immer wieder gut umrühren.

Gleichzeitig den Ofen auf 200 Grad vorheizen und die Vol-au-vents 3 bis 4 Minuten in den Ofen geben, um sie aufzuwärmen.

Am Ende das Fleisch, die Champignons und die Brätkügeli in die Sauce geben und nochmals kurz aufwärmen.

Sobald die Vol-au-vents heiss aus dem Ofen kommen, auf Tellern anrichten. Die Sauce grosszügig in die Pastetli füllen und mit Peterli bestreuen.

Dazu passt ein knackiger Blattsalat.

«Die magische Kugel»

WeekendKrimi

März 2025 bis Februar 2026

Das Attentat auf Präsident Kennedy ist bis heute ein Mysterium. Doch kaum einer weiss, dass dabei auch Walter Vogt aus St. Gallen starb. Aber was hatten Kennedy und Vogt miteinander zu tun? Deine Lösung ist gefragt!